Masterrahmen2

Das Häuschen im Grünen

 

Immer wieder ließ sie ihre Augen über den Bretterzaun wandern, der den Garten von der Zuwegung zu dem kleinen Häuschen trennte, in Regen und Sonne ergraute Bretter; das vormals dort wild wuchernde Rosengestrüpp hatte ihr besser gefallen. Davon war nur noch ein kleines Stückchen übrig, einige Zentimeter einer Ranke, die sich zwischen den Brettern des Zaunes durchgearbeitete hatte. Jetzt war sie auf beiden Seiten abgeschnitten, war ihrer Wurzeln und Blätter beraubt, knorkig ragte der Stummel hervor mit seinen unregelmäßigen Ringen an der Schnittfläche.

Schade. Vorher war der Zaun gar nicht zu sehen, die wilden Rosen mit ihren hellen Blüten hatten ihn vollständig unter sich begraben. Und nicht nur den Zaun: In dem kleinen Garten war nicht viel Platz gewesen für Rasen auf der sie ihre Liege hatte aufbauen können um sich zu sonnen. Und diese Fläche war durch das Gestrüpp noch weiter eingeengt worden. Aber das hatte sie nie gestört. Wenn sie dort gelegen hatte, hatte sie mit ihren Händen die Blätter greifen können, die Blüten streicheln können. Die Rose bedankte sich mit zartem Kratzen der Dornen auf der nackten Haut ihrer Unterarme.

Aber ihm hatte das nicht gefallen. Dieses Chaos! Wie sieht das denn aus? 'Liebling,' hatte er gesagt, 'du hast doch gar keinen Platz hier. Ich werde einen Gärtner beauftragen, der dir den Garten hübsch herrichtet.'

Und jetzt waren die Rosen  weg, der Rasen glatt und kurz geschnitten, an den anderen Seiten kleine Büsche. Wie schon sooft lag sie auf der Liege und ließ ihre Augen über die graue Bretterwand gleiten; an dem Stummel der Ranke blieb sie hängen, manchmal glaubte sie, dass er sich bewegte, ein klein wenig hin und her, aber sie wusste, dass das nur in ihrer Einbildung passierte.

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Es war noch früher Morgen, aber sie war schon wach; mit geschlossenen Augen lag sie langgestreckt auf dem Bett. In den ersten Wochen hier in ihrem neuen Heim hatte sie den Arm ausgestreckt um nach ihm zu tasten, das musste sie jetzt nicht mehr, sie wusste, dass er nicht mehr da war. Ein Sonnenstrahl schien durch das geöffnete Fenster und wanderte langsam durch den Raum. Wenn er ihr Gesicht erreicht hatte würde sie aufstehen.

Ja, aufstehen.

Und dann?

Duschen.

Duschen? Für wen denn? Das hatte sie gestern abend schon gemacht. Unwillkürlich schnupperte sie an der Haut ihres Unterarms, dieser Wohlgeruch, sie hatte sich mit Rosenöl eingerieben, für ihn. Das er sie wieder verführen möge.

Wie Bilder eines Stummfilms spielte sich der gestrige Samstag Abend noch einmal vor ihrem inneren Auge ab. Seine Ankunft, nach einer harten Arbeitswoche hatte er wieder den Weg zu ihr gefunden, sie sah, wie er den schweren Wagen auf das Kiesbett vor dem kleinen Häuschen rollen ließ; er hatte es für sie beide gekauft, eine verwunschene Hütte in wunderbarer Natur, ein gemütliches Nest in der sie ihre Liebe ausleben konnten. Die ganze Woche über hatte sie sich auf diesen Tag gefreut, hatte den Wein aus der Kammer geholt, Krabbenkoktails zubereitet, Garnelen, Muscheln in Wein und andere Köstlichkeiten des Meeres. Serviert auf der kleinen Terrasse vor dem Haus, weiße Tischdecke, zwei Kerzen dazu, die Abendsonne glitzerte durch die hier immer noch wuchernde Rosenhecke.

Als er aus dem Wagen stieg trug er noch seinen Armanianzug, nach der letzten Konferenz war wohl keine Zeit mehr gewesen sich umzuziehen - nein, er hatte sich diese Zeit nicht genommen um so schnell wie möglich zu ihr zu kommen!

Seine Schritte knitschten im Kies als er seine Krawatte lockerte und das Jackett auszog um es über die Stuhllehne zu werfen.

"Hallo Schatz, mein Liebes, lass dich umarmen!"

Sie wollte aufstehen, aber er drückte sie zurück auf den Gartenstuhl, beugte sich zu ihr herunter und sie reckte ihm ihre Arme entgegen um ihn zu begrüßen. Er hatte eine harte Arbeitswoche hinter sich, das wusste sie, in den ersten Wochen ihrer Liaison hatte er gelegentlich davon erzählt, nachher nicht mehr, sicherlich wollte er sie nicht mit Derartigem langweilen. Sie bot ihm ihre Lippen, er berührte sie mit den seinen, sie öffnete sich in Erwartung einer innigen Liebkosung, aber er erhob sich wieder, die Anspannungen der Woche ließen es noch nicht zu. Verständnisvoll lächelte sie ihn an, er betrachtete sie von oben, ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten, das leichte Sommerkleidchen, die Wölbungen ihrer Brüste. Ein Lächeln zuckte über seine Lippen, er fasste ihre Schultern und begab sich hinter ihren Stuhl wobei er seine Hände nicht von ihrem Körper nahm. Ohne Vorwarnung schob er sie unter ihr Kleid, rückte den BH zur Seite und grapschte ihren Busen, knetete ihn fest.

"Du bist so ein geiles Weib, meine Kleine, ich komm her und du gibst mir was ich brauche!"

Leicht irritiert schaute sie zu ihm auf, er war sicherlich in der Woche enthaltsam gewesen und so konnte sie verstehen, dass er ihren Körper begehrte. Aber...

"Möchtest du nicht zuerst eine Kleinigkeit essen? Ich habe Leckeres gekocht, du magst doch so gerne Meeresfrüchte."

Während der Zubereitung hatte sie sich ein romantisches Candle Light Dinner bei untergehender Abendsonne vorgestellt. Aber wenn jetzt seine Hormone überbordeten konnte sie sich auch vorstellen, ihm diesen Wunsch zu erfüllen; sie fühlte sich auch geschmeichelt, dass sie ihn so zu erregen vermochte.

Er ließ ihre Brüste los, an seiner Hose nestelnd trat er vor sie, wieder wollte sie aufstehen, aber erneut drückte er sie nieder, sein geöffneter Reißverschluss ließ seinen steifen Schwanz stramm nach vorne stehen, direkt vor ihr Gesicht.

"Los!" kommandierte er, "lutsch ihn!"

Mit großen Augen sah sie zu ihm auf, öffnete den Mund, und mit heftigem Stoß rammte er das steife Teil zwischen ihre Lippen, mit beiden Händen fixierte er ihren Kopf, drückte ihn fest in seinen Schoß bis sie nach Luft schnappte. Sie tat ihr Bestes, versuchte seinen Schwanz zärtlich mit den Lippen zu massieren oder ihre Zunge um die Eichel spielen zu lassen, aber das interessierte ihn nicht: Harter Fick ins Maul!

Seine Eichel rammte ihren Gaumen, seine Eier kugelten um ihr Kinn, mit festem Griff in ihr Haar ließ er ihr keine Freiheiten, egoistisch und gnadenlos fickte er in dieses zarte Gesicht. Dann spürte sie es, heftiges Pumpen, volle Ladung klebrigen Spermas klatschete in ihren Rachen, sie musste husten, aber er ließ sie nicht frei, bis zum letzten Tropfen musste sie ihn aussaugen!

"Liebes, du bist wunderbar", lobte er, sein Schwanz wurde schnell schlaff nachdem er ihn aus ihrem Mund genommen hatte. Mit klaren Bewegungen verstaute er seine Männlichkeit in der Hose, Reißverschluss zu, er wandte sich ab.

Sein Handy klingelte: "Ja ... ja ... wann soll das losgehen? Kurz vor Mitternacht ... ok .... dann hab' ich noch ein paar Stunden ... bis dann." Während er telefonierte nahm er sich mit den Fingern ein paar Köstlichkeiten von den Platten auf dem Tisch und legte sie auf seinen Teller, begab sich in die mit Rosen überrankte Ecke des Vorgartens und setzte sich dort auf den Stuhl, wo er sein Telefonat beendete.

Sie rückte ihre verrutschte Kleidung zurecht, mit den Ellenbogen stützte sie sich auf der Tischplatte ab und bettete ihren Kopf in den Händen. Ihre Augen wanderten über den gedeckten Tisch, verweilten an den Kerzen, deren Flammen flackerten leicht im warmen Abendwind. Die Köstlichkeiten lachten sie an, aber sie brachte es nicht fertig sich etwas davon zu nehmen.

"Ach, Liebling, holst du mir bitte mein Notebook aus dem Auto? Ich muss noch mal was nachsehen."

Gehorsam stand sie auf und holte ihm das Gewünschte. Als sie ihm den kleinen Computer reichte nahm er ihre Hand, hielt sie ganz fest und sah ihr in die Augen: "Danke, mein Liebes. Bringst du mir jetzt noch ein paar Garnelen? Und , bitte vergiss den Dipp nicht. Oder ist der wieder mit Knoblauch?"

"Nein, mein Schatz, ich weiß doch dass du Knoblauch nicht magst." Langsam  ging sie zurück zum Tisch, nahm einen Teller und belegte ihn mit den Schalentieren. Ohne aufzusehen nahm er den Teller in Empfang. Auf dem Bildschirm erschienen Bilder einer noblen Herberge, Geschäftsleute in einer Bar, junge Frauen in teurem Dressing, das ihre Reize dezent hervor zu heben vermochte.

Sie schaute an sich herunter: Leichtes Sommerkleid, einfach, nackte Beine, Sandalen. Sie hatte sich ihre Fußnägel dunkelrot lackiert.

Als er bemerkte dass sie neben ihm verharrte sah er zu ihr auf: "Ja, Liebling?"

Schweigend ging sie zurück zum Tisch, wartete.

Er griff zum Handy: " Ja. ich bin's ... wer kommt denn sonst noch? ... Rosi ist auch da, ok ... wer macht den Tresen? ... Andrea, aha ... doch, doch, ist wunderbar ... so long." Er steckte das kleine Telefon in die Hosentasche, versonnen blickte er zu den sich langsam abzeichnenden Sternen am Himmel.

"Liebes," begann er unvermittelt, "sei mir nicht böse, aber ich muss noch mal los, wir treffen uns noch mal wegen des Vertrages mit Hartmann & Köhler, du weißt, ich hab' dir davon erzählt. Karl sagt er hätte eine Idee wie wir die am Sack kriegen können," und er lachte laut wobei seine Zähne im matten Licht blitzten.

Als sie wieder allein war schenkte sie sich vom Wein ein, die Speisen rührte sie immer noch nicht an. Es tat ihr leid um den schönen Abend. Nicht wegen ihr, nein, wegen ihm: Wieder konnte er sich nicht ausruhen in ihren Armen. Ein ordentlicher Schluck spülte den bitteren Geschmack seines Spermas aus ihrem Mund. Sie wusste ja, dass er viel arbeiten musste, dass er sich aufopferte um ihr ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Er hatte ihr dieses kleine Häuschen gekauft, weitab von den Unbillen der Stadt, mitten in einer wunderbaren Natur.

Es wurde ihr warm ums Herz, sie war ihm dankbar.

Nachdem sie das Glas geleert hatte war sie ins Haus gegangen, nach oben in die kleine Kamenate, hatte das Fenster geöffnet, ihre Kleidung abgelegt und sich auf das große Doppelbett gelegt; der zarte Nachtwind hatte ihre nackte Haut gestreichelt.

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Unter ihren geschlossenen Lidern vernahm sie den hellen Schein der Morgensonne. Langsam richtete sie sich auf, betrachtete ihren nackten Körper, der immer noch angenehm nach Rosenöl roch.  Zart streichelte sie ihre Brüste: Doch, sie war schön, weich. Und erotisch. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen.

Mit den Händen hangelte sie nach der Kleidung, die sie gestern abend abgelegt hatte. Nein, nicht das Sommerkleid. Nachdem sie das Bett verlassen hatte holte sie aus dem Schrank einen frischen Slip, einen BH, das würde reichen, es sollte ein warmer Tag werden.

Im Garten stellte sie die Liege inmitten der Wiese und legte sich nieder um den Kaffee zu genießen, den sie sich in der kleinen Küche gekocht hatte. Wie schon so oft wanderten ihre Augen wieder über die graue Wand aus Brettern. Vielleicht sollte man sie entfernen. Jeder, der den Weg zum Häuschen benutzte, könnte sie dann im Garten sehen. Aber wer kam schon hier außer ihrem Liebsten? Stattdessen hätte sie aber einen ungehinderten Blick über das weite Feld. Ihre Gedanken könnten dann in die Ferne schweifen, wären nicht so gefangen in der Enge des kleinen Gärtchens.

Der Stummel der Rosenranke fesselte ihren Blick. Wieder glaubte sie eine Bewegung zu erkennen. War es nur der Wind? Nein, es wehte ja gar nicht. Sie schloss die Augen, mehrere Minuten, dann öffnete sie sie wieder. Reglos ragte der graue Stummel zwischen den Brettern hervor, unverändert wie vorher. Beruhigt kippte sie die Liege nach hinten, schaute in den blauen Himmel und ließ ihren Gedanken freien Lauf.

Er war ein guter Mann. Er hatte sie aufgefangen nachdem ihr Lebenstraum zerronnen war wie feiner Sand zwischen den Fingern. Er hatte dieses kleine Haus gekauft, extra für sie; hier sollte sie zur Ruhe kommen, sich fangen, wieder erfahren was glücklich sein bedeutet. Klar, er konnte nicht immer bei ihr sein, seine Arbeit erforderte viel Engagement. Aber er hatte ihr versichert, dass ihn ihr Bild auf seinem Schreibtisch stets an sie erinnere, er so oft an sie denke.

Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, ja, er war ein guter Mann, er machte sie glücklich, das wusste sie. Es war ihr ein Bedürfnis ihm am Wochenende einen liebevollen Empfang zu bereiten. Natürlich, so abgearbeitet wie er manchmal war, konnte er nicht immer so darauf eingehen wie sie sich das erträumt hatte. Aber dafür konnte sie Verständnis aufbringen.

Nur schade dass er das Rosengestrüpp hatte entfernen lassen. Er hatte es gut gemeint. Er wollte ihr einen schönen, gepflegten Garten bieten. Er hat es aus Liebe getan. Wieder lächelte sie zufrieden.

Vorsichtig hob sie den Kopf. Die graue Bretterwand war ein unangenehmer Kontrast zum Blau des Himmels. ihre Augen suchten den Rosenstummel, starr ragte er hervor. Oder bewegte er sich doch?

Sie musste es genau wissen. Mit langsamen Bewegungen stand sie von der Liege auf, ging zum Zaun, ganz dicht. Minutenlang beobachtete sie das Hölzchen: Nichts. Keine Bewegung. Sie reckte sich um auf die andere Seite sehen zu können, aber sie war zu klein. Aus dem Haus holte sie einen Stuhl, stellte ihn an die Wand um darauf zu klettern. Jetzt konnte sie die andere Seite sehen: Nichts. Nicht einmal der Stummel war von hier zu sehen. Sie stellte den Stuhl zurück ins Haus und legte sich wieder auf die Liege.

 

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Sonntag. Sie lag noch im Bett als sie seinen Wagen auf den Kies rollen hörte. Die Autotür schlug zu, gleich würde er zu ihr ins Zimmer kommen. Ein glückliches Lächeln eroberte ihr Gesicht, sie hatte noch nicht mit ihm gerechnet. Wie zuvorkommend von ihm trotz seines nächtlichen Disputes um Hartmann & Köhler gleich wieder zu ihr zurück zu kehren. Hastig sprang sie aus dem Bett, zog ihren Slip aus, sie wollte ihn nackt empfangen. Deo, Intimspray, Munddusche. Dann wieder ins Bett, grade noch rechtzeitig bevor er die Tür öffnete.

„Guten Morgen, Liebes, da bin ich wieder!"

Jackett und Krawatte hatte er schon abgelegt, er zog sein weißes Hemd aus, streifte Hose und Socken ab. Sie schlug die Bettdecke zur Seite, wollte ihm ihren Körper präsentieren, ihm zeigen, dass sie bereit war für ihn. Ohne weiter Notiz von ihrer Nacktheit zu nehmen legte er sich neben sie, in Slip und Feinripp-Unterhemd; er roch frisch, hatte wohl geduscht.

Von der Seite lächelte sie ihn an. Es war bestimmt eine Nacht mit harten Verhandlungen im Konferenzraum der Nobelherberge gewesen. Wie rücksichtsvoll von ihm sich nicht nach altem Schweiß riechend zu ihr ins Bett zu legen. Zärtlich streichelte sie sein Gesicht, seinen Hals, knabberte an seinem Ohrläppchen während sie mit der anderen Hand unter sein Hemd fuhr um seine starke Brust zu spüren. Aber er fasste sie am Arm und legte ihn beiseite.

„Jetzt nicht, Liebling, es war eine anstrengende Nacht, ich bin müde."

Sie nahm sich zurück. Klar, wie dumm von ihr. Er musste sich erst etwas ausruhen. Nachher würde sie ihm einen Kaffee ans Bett bringen um ihn anschließend zu verwöhnen. Bis dahin würde sie still neben ihm ausharren und seinen verdienten Schlaf behüten.

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Es war schon fortgeschrittener Nachmittag als er die Augen öffnete, in ihr sanftes Gesicht schaute. Erfreut stand sie auf, bereitete den Kaffee in der Küche und brachte ihm das Tablett nach oben ans Bett. Inzwischen saß er aufrecht auf der Bettkante, gähnte ausgiebig, sie stellte das Tablett auf das Nachtschränkchen. Er nahm einen Schluck, dann betrachtete er sie, nackt stand sie vor ihm.

„Komm her, Liebes," forderte er sie auf und streckte die Arme zu ihr hin. Rittlings setzte sie sich auf seinen Schoß, umarmte ihn und wollte sich an ihn drücken. Er aber packte ihre Brüste, fest, knetete sie. Sie spürte wie es ihn erregte, sein Schwanz wölbte sich unter seinem Slip, rieb dezent an ihrem Schamhaar. Dann ließ er von ihr ab, nahm noch einen Schluck Kaffee.

„Los! Steh auf und knie dich vor mich hin!"

Es war schön zu sehen, wie schnell und intensiv sie ihn erregte. Gehorsam folgte sie seiner Aufforderung, kniete nieder und legte ihre Hände auf seine Schenkel; erwartungsfroh sah sie zu ihm auf.

Er schüttelte den Kopf: „Nein! Doch nicht so! Dreh dich rum, auf alle Viere!"

Wieder gehorchte sie, hockte sich vor ihn. Sie fühlte sich schutzlos. Es war so schamlos, fast demütigend ihm ihre absolute Intimität in dieser Weise zu offenbaren. Klar, er hatte sie schon des Öfteren von hinten genommen, im Zuge eines längeren Liebesspiels. Aber jetzt war da kein Spiel, es war alles so abrupt, es war keine lustvolle Variante ihrer erotischen Gier, sie war nicht nur körperlich vollkommen nackt sondern auch seelisch.

Mit beiden Händen packte er ihre Taille, spuckte sie an, sie spürte wie der klebrige Speichel ihre Schamlippen benetzte, dann drang er ein, brutal und rücksichtslos, Schmerz, erschrocken schrie sie auf.

„Ja, das gefällt dir," keuchte er und stieß zu, „darauf hast du gewartet, du geile Nutte!"

Stoß! Stoß!

„Nein - nicht," hauchte sie, aber er hörte es nicht, rammte weiter seinen Kolben tief in ihren Unterleib.

„Ich geb's dir! Ich mach dich fertig! Ja! Ja!" Mit der rechten Hand schlug er klatschend auf ihre Backen, mit der Linken grapschte er ihre Haare, zerrte ihren Kopf in den Nacken.

„Du tust mir weh," flüsterte sie erneut, "bitte, hör auf."

Aber es interessierte ihn nicht. Und schon nach kurzer Zeit spürte sie wie das heiße Sperma in ihre Eingeweide spritzte.

Mit einem genüsslichen „Ahhh!" wie nach einem erfrischenden Bier auf ex zog er seinen Schwanz aus ihrer Möse, noch einen letzten heftigen Klaps auf ihren Hintern, dann zog er seinen Slip wieder hoch und ging rüber ins Bad.

Langsam stand sie auf. Ihre Lust war nicht befriedigt - eigentlich gar nicht erst angeregt. Warum? Was machte sie falsch? Konnte sie sich nicht mehr ausreichend auf ihn einstellen sodass er sie nicht mehr erregte?

„Na?" kam er wieder rein, immer noch in Slip und Feinripp Unterhemd, „geiler Fick, nicht wahr, Schatz?!" Und er tätschelte erst ihre Wange, dann ihre Brüste, wandte sich ab um sich anzuziehen. Ohne den Kaffee weiter anzurühren begab er sich nach unten.

Ratlos stand sie mitten im Zimmer, immer noch nackt, schutzlos - nein, nicht schutzlos, irgendwie anders, es fühlte sich an wie - wie beschmutzt - schmutzig. Ja, sie war schmutzig, noch nicht geduscht. Ein Schauer an Scham durchlief ihren Körper, stank sie vielleicht? Aber er hatte sie doch trotzdem geliebt, obgleich sie nicht gewaschen war. Wahrscheinlich machte es ihm nichts aus. Wenn man jemanden liebt, dann mag man auch deren Körpergeruch. Und er war ein liebender Mann!

„Schatz, wo sind denn die Brötchen?" rief er von unten als sie unter der Dusche stand, ein Hauch von Ungeduld schwang in seiner Stimme.

Nass wie sie war öffnete sie die Badezimmertür: „Die sind noch in der Truhe, ich back sie dir gleich auf." Und hastig spülte sie sich ab, warf ein Handtuch über die Schultern und lief runter in die Küche.

„Ich wollte mich doch nur schnell frisch machen," entschuldigte sie sich, „für dich, mein lieber Mann."

„Das kannst du doch auch nachher machen," brummte er, sah sie an, betrachtete ihren kaum bedeckten Busen, ihr nasses Schamhaar, seine Mine erhellte sich, er tätschelte ihren Hintern: „Ich hab' dich doch schon geil gefickt, mein Zuckerpüppchen!"

Liebevoll lächelte sie ihn an, erfreut registrierte sie, dass ihr nackter Körper ihn offensichtlich aufheiterte, vielleicht konnte sie ihn ja noch einmal verführen; wenn der hormonelle Druck erst mal befriedigt war würde er bestimmt ein ausführlicheres Liebesspiel mit ihr beginnen. Aus der Truhe holte sie die gefrorenen Brötchen wobei sie ihm ihren Hintern entgegen reckte, aber er nahm ihre Geste nicht wahr.

Auf dem schmalen Frühstückstisch mit den barhockerähnlichen Schemeln drum herum servierte sie Teller, Messer, Butter und schottische Orangenmarmelade, dazu einen frischen Kaffee und die aufgebackenen Brötchen. Selbst hatte sie keinen Appetit, leistete ihm aber Gesellschaft während er gedankenverloren nach dem Brötchen griff und sich auf die Times konzentrierte.

„Möchtest du noch ein Brötchen," fragte sie nachdem er aufgegessen hatte. Erst jetzt sah er zu ihr auf, betrachtete wieder ihren fast nackten Leib, seine Augen blieben zwischen ihren halb geöffneten Schenkeln hängen: „Zieh dir mal was an, ich bin doch beim Essen!"

Schamvoll errötete sie, wieder dieses Gefühl der seelischen Nacktheit. Hastig sprang sie vom Hocker und eilte nach oben. Tränen rannen über ihre Wangen, was war nur los? Alles machte sie falsch, das war doch in den Wochen vorher nicht so gewesen. Natürlich, sie hätte sich bedecken können, zumindest ihren Schambereich. Ist ja vielleicht auch nicht so angenehm die Schamlippen einer Frau beim Essen sehen zu müssen. Wie dumm von ihr sich so schamlos zu zeigen.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende. Nachdem sie ihre Tränen getrocknet hatte holte sie das Rosenöl aus dem Schränkchen, sie würde sich damit einreiben um ihn erneut mit Wohlgeruch zu erfreuen.

„Schatz," kam es von unten, „wo bist du denn? Ich muss los!"

Erstarrt blieb sie vor dem Spiegel stehen. Sonst fuhr er doch immer erst am Montag in der Frühe, warum denn jetzt schon?

„Also," rief er, „ich bin dann mal weg. Bis nächste Woche!" Und sie hörte wie die Haustür ins Schloss fiel.

Was hatte sie bloß falsch gemacht, dass er sie schon wieder verließ? Oder stellte sie zu hohe Ansprüche? Er musste doch so viel arbeiten, die Verträge mit Hartmann & Köhler beschäftigten ihn sicherlich; vielleicht war es nicht so gelaufen wie Karl es sich vorgestellt hatte. Sie stellte die Flasche mit dem Öl wieder in den Schrank, mit schwankenden Bewegungen verließ sie das Bad, langsam ging sie die Treppe hinunter. Sie hörte wie sein Auto über das Kiesbett davon fuhr.

Ratlos stand sie in der Tür zur Terrasse, die Abendsonne ließ die Bretterwand in einem leichten Rot erscheinen, es war noch warm, willenlos trottete sie zur Liege und legte sich nieder.

Die leichte Rötung der sonst so grauen Bretterwand heiterte sie ein wenig auf. Sie wunderte sich: Sein plötzlicher Abgang hatte sie doch sehr getroffen, sie fühlte sich schuldig, und das Schlimmste: Sie wusste nicht was sie falsch gemacht hatte! Und dann wirft die Sonne ein angenehm warmes Rot auf das trockene Holz und das reicht um ihre Stimmung aufzuheitern; es war als sei sie in eine andere Welt hinüber geglitten, in das kleine Universum des Gartens, das nur ihr allein gehörte, das sie mit ihren Gedanken, Träumen und Fantasien füllen konnte. Sie schloss die Augen, spürte die Wärme, die die Bretter abstrahlten, die Geborgenheit, die sie ihr schenkten. Sanft und leicht bewegte sich der Stummel der Ranke, die unregelmäßigen Ringe der Schnittfläche entwickelten einen rosa Schimmer, kleine Vorwölbungen, Blättchen, die sich zu winzigen Blüten formten, betörender Duft strömte von ihnen zu ihr hin, nur für sie.

Die Nacht hatte den Tag verdrängt, ein dezentes Frösteln ließ sie erwachen. Es dauerte einen Moment bis sie sich orientiert hatte. Sie verließ den Garten und begab sich ins Bett.

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Nachts konnte sie nicht schlafen, wo war er? Warum war sie allein jede Nacht? Er liebte sie doch und sie liebte ihn. Sie musste Geduld haben, es werden auch bessere Zeiten kommen in denen er nicht so viel zu arbeiten hatte. Er machte das doch nur für sie, opferte sich auf damit sie ein unbeschwertes Leben in ihrem kleinen Häuschen genießen konnte.

Schlaflos wälzte sie sich in den Laken, sie wurde böse auf sich selbst, warum konnte sie diese Situation nicht einfach akzeptieren? War sie undankbar? Nein, das wollte sie auf keinen Fall sein; sie würde sich zusammenreißen.

In den frühen Morgenstunden hatte der Schlaf sie übermannt. Und als die Sonnenstrahlen durch das Fenster ihr Gesicht erreichten beschloss sie aufzustehen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie immer noch nichts an hatte. Sie hatte doch eigentlich den Bikini anziehen wollen. 'Zieh dir was an, ich frühstücke doch,' hatte er gesagt.

Aber jetzt war er ja weg, für wen sollte sie sich anziehen? Für wen sollte sie sich eincremen mit Rosenöl? Lange betrachtete sie sich im Spiegel: Nein, da war kein Makel, was hatte ihn denn nur gestört? Mit den Fingern durchfuhr sie ihr Schamhaar, suchte den Spalt auf, zart nahm sie ihre Lippen, betrachtete sie lange im Spiegelbild. Sie atmete den Duft der an ihren Händen haftete, nein, es war nicht unangenehm, im Gegenteil, ein Hauch von Erotik kribbelte über ihren Rücken. Langsam und gedankenverloren verließ sie das Bad, wollte die Treppe runter gehen. Aber dann verharrte sie: Nein, sie würde nichts anziehen, da war nichts schamhaftes an ihrem Körper! Aber das Rosenöl, damit wollte sie sich noch einreiben, nicht für ihn, er war ja nicht da. Nur für sie allein!

Der kleine Garten gab ihr Geborgenheit. Auf der Liege schloss sie die Augen, der graue Zaun würde ihr Schutz geben vor allem Unbill von draußen. Er leuchtete jetzt in der Sonne, hell und freundlich. Der kleine Stummel begrüßte sie mit leichten Bewegungen und an den Seiten sprangen in der Wärme kleine Knospen hervor. Die rötliche Blüte an der Schnittstelle erstrahlte in frischem Glanz und die Knospen entwickelten sich zu zarten Trieben, weiter, länger, die ersten Blättchen erreichten ihre Fußsohlen, kichernd zappelte sie mit den Zehen, es kitzelte. Frische Ranken, bewehrt mit kleinen Dornen umspielten ihre Fußgelenke, krochen langsam weiter nach oben, zarte Kratzer auf ihren Schenkeln erregten sie.

Wann waren ihre erotischen Bedürfnisse zuletzt befriedigt worden? Warum um alles in der Welt hatte er immer nur an sich gedacht? Sie hatte sich vorbereitet auf ihn, hatte sich ihm angeboten, hatte die Stellungen eingenommen, die er verlangt hatte. Aber was war mit ihrer Lust? War sie vertrocknet? Nein, sie spürte es, das angenehme Kribbeln zwischen ihren Schenkeln, zartes Streicheln der lüsternen Triebe. Sie eroberten ihren Unterleib, drangen ein, vorsichtig lockten sie ihren Saft. Die Ranke umklammerte ihren nackten Leib, umschlossen ihre Brüste, kleine Dornen stachen in ihre Nippel. Sie reckte ihren Körper, bot ihren Hals, bäumte sich auf, den Liebkosungen entgegen. Ein starker Ast ragte steil empor, näherte sich, stupste gegen das weiche Fleisch ihrer geöffneten Schenkel, suchte ihr Innerstes, sanft aber bestimmt drang er ein, sie stöhnte laut, konnte ihre Lust nicht mehr bändigen und wollte es auch nicht mehr, sie gab sich hin den fordernden Bewegungen der starken Ranke.

Die Mittagssonne brannte auf ihrer Haut, vorsichtig öffnete sie ihre Lider. Sie ließ den Blick über ihren nackten Körper gleiten, ihre Brüste, ihren Bauch, ihr Schamhaar glänzte feucht im Sonnenlicht. sie beobachtete die unkontrollierten Bewegungen ihrer Zehen, sie berührten fast die Bretterwand, die grau und reglos ihre Welt begrenzte, der kleine Stummel der abgeschnittenen Ranke steckte reglos zwischen dem gebleichten Holz.

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Es war Samstag, später Nachmittag. Die Sonne hatte sie geweckt und aus den Federn getrieben, sie musste alles vorbereiten, heute abend würde er kommen.

Wieder deckte sie die Tafel auf der kleinen Terrasse vor dem Haus, weiße Tischdecke, weißes Geschirr und ein Arrangement von kleinen Köstlichkeiten des Meeres, so wie er es liebte. Die Kerzen würde sie erst anzünden wenn sein Wagen auf den Kies rollte.

Sie hatte ausführlich geduscht, die Spitzenwäsche angezogen, die er ihr geschenkt hatte, ein luftiges Sommerkleid darüber, so harrte sie seiner Ankunft.

Der schwere Wagen bog auf das Grundstück, der Kies knirschte unter den breiten Reifen.

„Hallo, Schatz," begrüßte er sie bevor er die drei Stufen zur Terrasse mit einem Satz nahm. Sein Jackett warf er im Vorbeigehen über den Stuhl, öffnete seine Krawatte und stellte sich lächelnd vor sie, sagte kein Wort, sah sie nur an. Sie schaute zu ihm auf:

„Setz dich, mein lieber Mann, nimm erst mal ein paar Häppchen," und sie griff nach der Weinflasche um ihm einzuschenken. Aber er hielt sie am Handgelenk.

„Gleich, mein Schatz, gleich!"

Und er packte ihre Hüften mit starken Armen, hob sie hoch und setzte sie auf den Tisch. Der Teller zerbrach klirrend unter ihrem Gewicht, es störte ihn nicht, er fasste ihre Brüste, drückte sie nach hinten, sie spürte das Öl an ihrem Rücken, in dem die Scampi eingelegt waren, der aromatische Duft dieser Köstlichkeit stieg ihr in die Nase. Während er sie mit dem linken Arm auf dem Tisch fixierte zerrte er mit der Rechten ihr Höschen runter, mit festem Griff öffnete er ihre Schenkel, sie versuchte sich zu wehren, halbherzig, sie wollte gut zu ihm sein, warum ließ er ihr nicht etwas Zeit? Sie hörte wie er spuckte, sein Speichel benetzte ihre Schamlippen, sie schrie auf im Schmerz seiner brutalen Stöße.

„Ja, du geile Nutte," keuchte er, „so willst du es, so liebst du es gefickt zu werden, du nimmersatte Fotze!" Und das Zucken seines Schwanzes kündigte vom Samenerguss tief in ihren Unterleib.

Die sorgsam gedeckte Tafel war zerstört, das weiße Geschirr gebrochen, exzellente Häppchen lagen verstreut auf dem Tisch herum, die zermatschten Reste klebten an ihrem Hintern, an ihrem Sommerkleid.

Nachdem er seinen Reißverschluss geschlossen hatte ging er geradewegs in die Küche, sie hörte ihn rumoren.

"Wo sind denn die Steaks?"

"Es gibt keine Steaks", sagte sie leise während sie sich aufrichtete. Sie zerrte ihren Slip hoch, streifte das verschmutzte Kleidchen ab und begab sich nach oben ins Bad, verschloss die Tür. Lange betrachtete sie sich im Spiegel, zog den BH aus, den Slip. Sie streichelte ihre Brüste, betastete ihre spermabesudelte Möse, ein Schauer des Ekels überkam sie.

Sie ließ Wasser in die Wanne laufen während sie ihn unten fluchen hörte, ein wohltuendes Bad im aromatisierten warmen Wasser, es würde ihre Sinne beruhigen.

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Schweigend saßen die Kriminalen in ihrem Dienstwagen, Einsatz am Sonntagmorgen, das ließ ihre Stimmung nicht besser werden! In der Ferne vor dem kleinen abgelegenen Häuschen sahen sie das zuckende Blaulicht, hier musste es sein. Das Gelände war mit rotweißem Flatterband abgesperrt, sie hoben es an, in gebückter Haltung unterwanderten sie das Hindernis.

Der Diensthabende begrüßte sie: „Kommen Sie mit, es ist hinten im Garten."

„Wer hat ihn gefunden?" fragte der Kommissar während er voran durch die enge Küche ging.

„Seine Sekretärin hat ihn als vermisst gemeldet und den Hinweis auf dieses Anwesen gegeben."

„Die Sekretärin? Arbeitet die denn auch am Wochenende?"

Der Diensthabende grinste spöttisch: „Ich glaube nicht, dass die beiden am Samstag abend um 23 Uhr noch arbeiten wollten!"

Der Kommissar blieb stehen, drehte sich um zum Diensthabenden, sein Mundwinkel zuckte, dann schüttelte er den Kopf und ging weiter zum Garten.

Auf der kleinen Terrasse neben den grauen Bretterzaun lag der nackte, leblose Körper eines Mannes, etwa vierzig Jahre alt. Seine Hand- und Fußgelenke waren umwickelt mit den grünen Ranken einer Wildrose, die Dornen hatten blutige Schrammen in seine Haut geritzt, stärkere Zweige überwucherten seinen Körper, ein kräftiger Trieb hatte sich tief in seine linke Brust gebohrt, geronnenen Blut besudelte seine weiße Haut. Neben der Leiche hatte sich loses Rosengestrüpp über die Fliesen geschoben, ein beachtlicher Trieb stand steil nach oben, duftender Schleim glänzte in der Sonne.