Masterrahmen2

Iris!

Es gibt Menschen, die strahlen einfach gute Laune aus, und das obgleich ihnen immer wieder Missgeschicke passieren von denen man vorher gar nicht gewusst hat, dass sie überhaupt passieren können; irgendwie machen die alles anders und verlieren nie ihren Humor dabei. So jemand war Iris. Schon ihre Kleidung: Noch nie ist eine Frau in knöchelhohen Wüstenboots und Minikleid mit Spaghettiträgern in der Gruppe gewesen die Max bei der Safari begleitete. Bei Sonnenschein hätte er auch verlangt, dass sie ihre Schultern bedeckte, denn mit der intensiven Strahlung ist nicht zu spaßen, man verbrennt schneller als man es erwartet. Aber es war wie gesagt Regenzeit, bedeckter Himmel und trotz des Vormittags schon sehr schwül, Gewitter lag in der Luft. Was normalerweise selbstverständlich ist war es bei ihr auch, nur umgekehrt: In Afrika nimmt kein Mensch Steine von einem Haufen weil er gesehen hat dass sich dort was bewegt, außer Iris! Für sie war es klar, dass man da doch mal genauer nachzusehen hatte! Und wenn sie pinkeln musste verschwand sie einfach hinter’m Busch ohne vorher erkunden zu lassen ob ein kleines Kätzchen sich dort ihren Hintern schon als Filet auserkoren hatte.

Die Gruppe war am Wasserbecken, das sich durch die Regenfälle der vergangenen Wochen gut gefüllt hatte, schlammiges Ufer voller Rinderfladen, denn es diente den Tieren als Tränke. Deswegen standen alle, inklusive Max und Pedro an der etwas höheren Böschung – alle aus der Gruppe, nur Iris nicht. Die hangelte sich nach unten in den Schlamm, weiß der Teufel was sie da wollte, dass das nicht gut gehen konnte war zu erwarten: Ihr Kleidchen verfing sich in den Dornen eines Akazienbusches, sie drehte sich um und plumps saß sie mit ihrem Hintern im Dreck.

„Huch?!“

Aber jetzt kam ihr das Kleidchen zugute, es hing immer noch an den Dornen fest sodass es nach oben gezerrt an ihrem Körper hing, nur der Slip war eingesaut. Der Slip! Weiß mit kleinen Disney-Entchen! Bei einer Frau, die die dreißig locker überschritten hatte! Aber nun war er zumindest an ihrem Hintern grün-braun.

Grinsend stieg Max zu ihr runter, reichte ihr seine Hand zum aufstehen um sie aus der misslichen Lage zu befreien.

„Ihh! Das ist ja eklig!“ Aber sie lachte. Das Kleidchen war wieder an der richtigen Stelle – und auch eingesaut. Gespannt sahen die anderen zu was sie nun tun würde.

„Guckt nicht so,“ schimpfte sie, „das ist eklig!“ und sie lachte gleichzeitig dabei, sah die Gruppe kurz an, lupfte entschlossen ihr Kleid und streifte den Slip ab. Triumphierend wischte sie sich mit der sauberen Seite notdürftig den Hintern ab und beförderte das Teil in die Plastiktüte mit dem Müll. Allgemeines Amüsement. Das Wissen darum, dass die einzige miniberockte Frau der Truppe kein Höschen trug ließ schon Platz für erotische Fantasien, wahrscheinlich nicht nur bei Max, und er beschloss sie unter diesem Aspekt doch mal genauer zu betrachten. Bisher hatte er das nicht getan, auch weil ihre Gruppe nicht über Nacht blieb, ihr Bus würde sie heute abend wieder zurück ins Hotel in Rehoboth bringen. Allerdings stellte er schon etwas erstaunt fest dass er nicht einmal wusste ob sie einen BH trug oder nicht, wenn ja musste es ein trägerloser sein. War Iris denn so unscheinbar, dass er entsprechende, eigentlich selbstverständliche Beobachtungen schlicht vergessen hatte? Eigentlich doch nicht.

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Das drückend schwüle Wetter ließ sie alle schwitzen wie die Tiere, viel trinken war nötig, in der Ferne Gewittergrummeln und Wetterleuchten. Abends ging es zurück zur Farm bevor das Unwetter die Gruppe erreicht hatte. Iris, so weit war Max doch gekommen, setzte sich neben ihn auf den Beifahrersitz, vielleicht war es aber auch nur der Gedanke die anderen Gäste auf den engen hinteren Bänken des Safariautos nicht mit ihren Düften zu beglücken. Unauffällig genoss er den schönen Anblick ihrer nackten Schenkel, immer in Erwartung tieferer Einblicke, doch das Kleidchen verharrte standhaft knapp unterhalb ihrer Muschi. Aber einen BH trug sie nicht, das hatte er nun doch beobachtet; ihre kleinen Titten bewegten sich kaum unter dem dünnen Stoff, aber ab und zu drückten sich die Nippel eindeutig und vorwitzig durch, ohne zusätzliche Behinderung.

Auf der Farm angekommen sammelte sich die Reisegruppe auf dem großen Hof und wartete auf ihren Bus; Max leistete ihnen – also eigentlich ihr – Gesellschaft, ein Küsschen zum Abschied war ja vielleicht drin. Doch dann kam alles anders: Anette, die Leiterin der Farm, verkündete bedauernd, dass der Bus nicht kommen würde, Motorschaden, morgen gibt’s einen Ersatzbus.

Die Farm war für solche Fälle eingerichtet, es kam immer wieder vor, dass Urlauber fest saßen, Autoschäden wie jetzt oder wegen Wetter unpassierbarer Straßen usw. Wenn alle Zimmer ausgebucht waren, wie es während der  Sommerferien in Südafrika oft der Fall war, gab es für Notfälle Zelte auf dem Platz hinter den Gebäuden. Die sanitären Anlagen dort waren jedoch nicht unbedingt europäischer Standard, also das Klo war eine Grube in der Erde, abgeschirmt durch einen Paravan aus Röhricht, die Waschgelegenheit ein Wasserhahn, alles ganz rustikal für Naturfreaks. Nur für Frauen mit Kuhscheiße am Arsch nicht so gut geeignet, insbesondere auch weil die Waschutensilien im Hotel in Rehoboth waren.

Bedröppelt, mit großen Augen und schiefem Mund drehte Iris den Hahn auf, hielt die Hand unter das kalte Wasser und drehte wieder zu. Nun hatte sie den ganzen Tag den Mist am Hintern ausgehalten, inklusive Fliegen und dummen Bemerkungen, und nun sowas.

Max grinste in sich hinein, man soll sich ja nicht am Leid von anderen erfreuen, und natürlich tat er das auch nicht sondern kam nur seiner Pflicht als Kavalier nach: Der echte Mann hat immer eine Lösung parat wenn das schwache Geschlecht in Schwierigkeiten ist, selbstlos versteht sich. Und Iris nahm sein Angebot doch schnell bei ihm zu duschen denn auch dankbar an.

Wieder bester Laune sprang sie schwungvoll in den Landrover – dabei hatte der Kavalier endlich seinen tieferen Einblick, geil! – und sie fuhren zu seinem Bungalow. Max zeigte ihr das Bad, suchte ein sauberes Handtuch und im Hinausgehen schlug er vor – diesmal wirklich ohne Hintergedanken – sie könne ihm ihr Kleid rausreichen, dann könnte er es schnell durchwaschen.

„Gute Idee,“ sagte sie, zog es aus und warf es zu ihm rüber, nackt stand sie da am Waschbecken, ganz selbstverständlich. Er hätte jetzt das Bad einfach verlassen können, als sei es das Normalste der Welt dass dort eine Iris nackt herumsteht. Das, so dachte er, gehörte sich jedoch nicht, noch deutlicher hätte kein Mann sein Desinteresse bekunden können. Und irgendwie wäre es auch beleidigend gewesen: Wenn eine Frau mit ihrem schönen Kleid daher kommt hat der Kavalier auch lobende Worte. Und wenn sie mit ihrem schönen Körper daher kommt soll man(n) wegsehen? Ein No go!

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